Sind wir auf dem Weg zu einem europäischen Wissenschaftsrecht? Obwohl das Wissenschaftsrecht als solches bislang weitgehend außerhalb des Kompetenzrahmens der EU liegt, ist die Europäisierung der Gesamtrechtsordnung nicht ohne Einfluss auf das Wissenschaftsrecht geblieben.
Die Wissenschaftsfreiheit, die auf europäischer Ebene durch die Grundrechtecharta gewährleistet ist, spielte in Gesetzgebung und Rechtsprechung der EU bislang keine Rolle. Gerade die Entstehung eines europäischen Forschungsraumes und die damit verbundenen Finanzmitteltransfers werfen aber die Frage nach wissenschaftsadäquaten Entscheidungsverfahren und -kriterien auf, deren grundrechtliche Verankerung bislang im Dunkeln liegt. Auch die europäische Forschungsförderung ist abhängig von Organisation und Verfahren. Deren institutioneller Rahmen ist entscheidend für die Entstehung einer staatenübergreifenden Forschungslandschaft, prägt aber auch deren Charakter, namentlich die (Un)Abhängigkeit von der Politik.
Aber Hochschulen erfüllen nicht nur öffentliche Aufgaben in Forschung und Lehre. Sie sind, zumal in Zeiten knapperer Haushalte und der Verlagerung auf eine allgemeine Drittmittelfinanzierung, zunehmend auch unternehmerische Akteure. Als solche geraten Hochschulen in den Anwendungsbereich des Beihilferechts, was zu bislang noch vielfach unbewältigten Folgeproblemen führen kann. Probleme insbesondere für die Hochschulverwaltungen ergeben sich auch aus dem Verbot der Altersdiskriminierung, das das Unionsrecht seit geraumer Zeit kennt. Der dahinter stehende Leitgedanke, dass personalrechtliche Entscheidungen grundsätzlich ohne Ansehung des Lebensalters allein nach Qualifikation getroffen werden sollen, reibt sich an verschiedenen Bestimmungen des deutschen Beamtenrechts (z.B. Dienstaltersstufen, Anstellungsmindest- und Höchstalter u.v.m.).
Diese und viele weitere Façetten der Europäisierung des Wissenschaftsrechts werden von namhaften Referenten behandelt. Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wert des Grundrechtsschutzes auf Europäischer Ebene“ soll die Veranstaltung abrunden.
Auf dem Weg zu einem europäischen Wissenschaftsrecht? (2015, Luxemburg)
26./27. März 2015, Universität Luxemburg
Auf dem Weg zu einem europäischen Wissenschaftsrecht?
Donnerstag, 26. März 2015
Moderation | Prof. Ulf Pallme König |
12.30 Uhr | Gemeinsamer Imbiss |
13.30 Uhr | Eröffnung und Begrüßung Alfred Funk, Prof. Ulf Pallme König |
13.45 Uhr | Einflüsse des allgemeinen Unionsrechts auf ein europäisches Wissenschaftsrecht PD Dr. Cristina Fraenkel-Haeberle Vortrag als PDF |
15.00 Uhr | Das europäische Grundrecht auf Wissenschaftsfreiheit Prof. Dr. Claas Friedrich Germelmann, LL.M. Gliederung als PDF |
16.15 Uhr | Kaffeepause |
16.45 Uhr bis 18.15 Uhr | Podiumsdiskussion: Wert des Grundrechtsschutzes auf Europäischer Ebene Prof. Dr. Klaus Ferdinand Gärditz Prof. Dr. Claas Friedrich Germelmann, LL.M. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Vassilios Skouris Moderation: Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas von Danwitz |
19.30 | Abendessen |
Freitag, 27. März 2015
Moderation | Prof. Dr. Klaus Ferdinand Gärditz |
08.30 Uhr | Verbot der Altersdiskriminierung im Hochschulpersonalrecht Prof. Dr. Timo Hebeler Gliederung als PDF |
09.30 Uhr | Wissenschaftseinrichtungen und europäisches Beihilferecht Dr. Clemens Holtmann Vortrag als PDF |
10.30 Uhr | Kaffeepause |
11.00 Uhr |
Institutionelle Fragen der europäischen Forschungsförderung Prof. Dr. Mehrdad Payandeh, LL.M. Vortrag als PDF |
12.00 Uhr |
Resümee Prof. Dr. Klaus Ferdinand Gärditz |
12.30 Uhr | Gemeinsamer Imbiss |
13.15 Uhr | Fahrt zum neuen Campus "Belval"; Führung über den Campus mit Besichtigung der Ausstellung "Stadt der Wissenschaften" |
16.15 Uhr | Ankunft Bahnhof Luxemburg |
Alfred Funk
Rektor der Universität Luxemburg
Prof. Dr. Klaus Ferdinand Gärditz
Lehrstuhlinhaber für Öffentliches Recht, Universität Bonn
Prof. Ulf Pallme König
Vorsitzender des Vereins zur Förderung des deutschen & internationalen Wissenschaftsrechts, Kanzler der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf a.D.
Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas von Danwitz
Kammerpräsident am Europäischen Gerichtshof
PD Dr. Cristina Fraenkel-Haeberle
Forschungsreferentin am Deutschen Forschungsinstitut für
öffentliche Verwaltung Speyer
Alfred Funk
Rektor der Universität Luxemburg
Prof. Dr. Klaus Ferdinand Gärditz
Lehrstuhlinhaber für Öffentliches Recht, Universität Bonn
Prof. Dr. Claas Friedrich Germelmann, LL.M.
Professur für Öffentliches Recht, insbesondere Europarecht,
Leibniz Universität Hannover
Prof. Dr. Timo Hebeler
Professur für Öffentliches Recht, Sozialrecht und Verwaltungswissenschaft,
Universität Trier
Dr. Clemens Holtmann
Kanzlei REDEKER SELLNER DAHS
Prof. Ulf Pallme König
Kanzler der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf a.D., Vorsitzender des Vereins zur Förderung des deutschen & internationalen Wissenschaftsrechts
Prof. Dr. Mehrdad Payandeh, LL.M.
Juniorprofessur für Öffentliches Recht und Völkerrecht,
Universität Düsseldorf
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Vassilios Skouris
Präsident des Gerichtshofs der Europäischen Union
Tagungsort
Universität Luxemburg
BS003, Campus Limpertsberg, Bâtiment des Sciences
Avenue de la Faïencerie | L-1511 Luxembourg
Anmeldung
Anmeldungen werden bis zum 06.03.2015 hier entgegengenommen.
Teilnahmebeitrag
200,- EUR
Die Teilnehmer/innen erhalten nach Abschluss der Veranstaltung
eine Rechnung. Im Falle einer Absage der Teilnahme wird eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 50,00 EUR erhoben, sofern kein/e Ersatzteilnehmer/in benannt wird.
Unterbringung
Es stehen Zimmerkontingente unter der jeweiligen Reservierungs- bzw. Referenznummer zur Verfügung (alle Preise inkl. Frühstück)
Hotel Vauban (leider bereits ausgebucht!)
10, Place Guillaume II
Tel.: +352 22 04 93
info@hotelvauban.lu
EZ 95,00 EUR
EZ Standard 99,00 EUR
DZ (Einzelbelegung) 115,00 EUR
Hinweis für die Reservierung: Kreditkarte erforderlich
Reservierungsnummer: G30141
Option bis 27.02.2015
Hôtel Français (leider bereits ausgebucht!)
14, place d’Armes
Tel.: +352 47 45 34
info@hotelfrancais.lu
DZ (Einzelbelegung) 125,00 EUR
DZ (Doppelbelegung) 145,00 EUR
Referenznummer 26752
Option bis 04.03.2015
Hotel Parc Belle Vue
Hotel Parc Plaza
beide: 5, Avenue Marie-Thérèse
Tel.: + 352 44 23 23 23 23
reservation@goeres-group.com
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