Expertokratie: Bedrohung oder Segen?

Die Veranstaltung musste leider abgesagt werden.

Datum & Ort

14.11.2024 , Bonn

Tagungsort:

Universitätsclub Bonn

Konviktstr. 9
53113 Bonn

Anfahrt

Ziele und Inhalt der Veranstaltung

In der Demokratie wird um das richtige Maß der Einbeziehung von Expertise gerungen. Schließlich drohen sowohl Expertokratie als auch Populismus, die Institutionen und Verfahren liberaler Demokratien auszuhöhlen. Moderne Staaten sind indes auf Experten und deren Wissensinput angewiesen, um handlungsfähig zu sein und legitime Entscheidungen treffen zu können. Hierdurch erlangen Experten zwangsläufig eine gegenüber sonstigen Bürgern hervorgehobene Stellung.

Sollte sich Expertise nicht als „objektiv“ bzw. „neutral“ erweisen, erzeugt dies demokratietheoretische Friktionen, weil insoweit Experten die Möglichkeit, politischer Einflussnahme zukäme.

Gegen die Annahme, dass Expertise als neutral und Experten daher als austauschbar angesehen werden können, scheint der vielfach beobachtbare Expertendissens zu sprechen. Anders lässt sich ferner kaum erklären, weshalb diejenigen Experten, denen im besonderem Maße Gehör geschenkt wird, von der Politik und nicht ihrerseits von Experten ausgewählt werden.

In welcher Weise Expertise in die hoheitliche Entscheidungsfindung einbezogen, wer als Experte gehört wird und wie in diesem Kontext kommuniziert wird, ist demnach demokratietheoretisch relevant.

Schließlich hängt hiervon ab, ob die in Expertise potentiell enthaltenen Vorannahmen sowie die Gesichtspunkte, über die politisch entschieden werden muss, erkannt zu werden vermögen. Vor diesem Hintergrund gerät sowohl die institutionelle Ausgestaltung von Expertengremien, der Umgang der Politik mit Wissen, die demokratische Institutionenordnung als auch das Wissenschaftssystem und die Wissenschaftskommunikation in den Blick.

Schließlich tragen sie allesamt dazu bei abzusichern, dass Expertise in hoheitliche Entscheidungsfindungen einbezogen werden kann, ohne den demokratischen Entscheidungsprozess hierdurch auszuhöhlen.

Programm

Donnerstag, 14.11.2024

10:00 Uhr: Ankunft und Willkommensimbiss

10:30 Uhr 
Begrüßung
Dr. Michael Stückradt

10:45 - 11:45 Uhr
Vortrag - Demokratie zwischen Populismus und Expertokratie
Prof. Dr. Laura Münkler
Mod: Prof. Ulf Pallme König

11:45 - 12:45 Uhr 
Vortrag - Wissenschaft als epistemische Voraussetzung des demokratischen Rechtstaats 
Prof. Dr. Klaus Ferdinand Gärditz
Moderation: Prof Dr. Laura Münkler

12:45 -  13:30 Uhr 
Mittagspause

13:30 - 14:30 Uhr 
Vortrag - Wissenschaftskommunikation als Lösung?

Prof. Dr. Senja Post
Moderation: Prof. Dr. Hubert Detmer

14:30 - 16:00 Uhr 
Podiumsdiskussion -  Die Rolle von Wissen in Krisen
Prof. Dr. Eva Barlösius,
Prof. Dr. Senja Post, 
Prof. Dr. Caspar Hirschi,
Prof. em. Dr. Peter Strohschneider
Mod: Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte

16:00 - 16.10 Uhr 
Schlussworte
Dr. Michael Stückradt

16:10 Uhr Ende

Kontakt

Fragen zur Veranstaltung
Sophie Schure | T. +49 30 284938-56 | E. info(at)vfdiw.de

Geschäftsstelle
Verein zur Förderung des deutschen & internationalen Wissenschaftsrechts e.V.
c/o con gressa GmbH
Engeldamm 62
10179 Berlin

Maria Meißner | T. +49 30 284938-45 | H. +49 0176 55 21 14 06 | info(at)vfdiw.de